Glücklich mit weniger – eine Buchrezension

Völlig losgelöst von der Erde fliegt das Raumschiff, völlig schwerelos … Nein Stopp! Ich drifte ab. Dabei war der Anfang noch richtig. Heute stelle ich dir das Buch „Völlig losgelöst“ von Susanne Weingarten vor, in dem sie uns auf unterhaltsame Weise erklärt, warum wir mit weniger deutlich glücklicher werden. Zurzeit lese ich mehrere Bücher, welche die Themen Materialismus und Minimalismus behandeln. Ein sehr interessantes und inspirierendes Thema, wie ich finde. Schau hier gerne noch bei meinen anderen Beiträgen rein.


> Was ist Minimalismus?
> Die Philosophie hinter Minimalismus
> Einfach leben – mit Minimalismus

Als ich das Buch erhielt, dachte ich es wäre ein weiteres Buch, in dem die Autorin die Themen Materialismus und Minimalismus aus ihrer Sicht erläutert und einige Erfahrungen teilen wird. Letztendlich ist das Buch aber ein gemeinschaftliches Werk. Es ist von Konvolut aus mehreren kürzeren Beiträgen verschiedener Autoren. Es beinhaltet neben Erfahrungsberichten und Interviews auch einige wissenschaftliche Ansätze zu dem Thema. 

Materialismus und Konsum in der heutigen Zeit

In einer Zeit, in der es immer nur höher, schneller, weiter heißt, ist es umso wichtiger, dass sich die Menschen wieder auf das Wesentliche besinnen. Menschen verlieren den Blick für die wichtigen Dinge und wissen nicht mehr, was für sie richtig ist. Dabei liegt die Lösung beinahe auf der Hand. Bedachterer Konsum, weniger Anhäufen von Materiellem, Wertschätzen von Menschen und den kleinen Freuden des Alltags können erste Schritte sein. 

In der derzeitigen Gesellschaft merkt man unweigerlich, dass ein Shift stattfindet. Weg von Statussymbolen, Materialismus und Wohlstand hin zu einem bescheideneren Leben. Ob man diese Menschen nun als Minimalisten bezeichnet, ist fraglich. Minimal ist eigentlich nur ihr Konsum, nicht ihre Lebensqualität, die ihnen der Minimalismus schenkt. Konsum kann Menschen nur kurzweilig glücklich machen. Danach erschöpft er uns nur noch, weil wir für so viel Krempel verantwortlich sein müssen. 

Das Anhäufen von Dingen kommt natürlich nicht von ungefähr. Es liegt uns Menschen im Blut. Während zwei Jahrzehnten musste der Mensch gegen Mangel kämpfen. Seit einiger Zeit nun leben wir im Überfluss. Wir sprechen von der Qual der Wahl. Wir haben so viele Freiheiten wie nie zuvor und doch kosten auch diese Entscheidungen unsere Kraft und Aufmerksamkeit und nicht zuletzt unsere Energie. Jede Wahl ist Freiheit und Verzicht in einem. Wir müssen lernen unsere Wahl einzuschränken. Bewusst Türen zu schließen, um anderen Wegen unsere Energie schenken zu können.

Das erste Kapitel des Buches befasst sich mit eben diesen Gedanken und beinhaltet viele Anregungen, Vorschläge und Portraits von Aussteigern und Querdenkern zum Thema Materialismus und Minimalismus. Auch wenn hier keine grundlegend neuen Themen angesprochen werden, so ist es doch eine Sammlung inspirierender Autoren, die die Welt auf ihre ganz eigene Art und Weise sehen. Wie Barry Schwartz so schön sagte: „Die Wahl, wann wir wählen wollen, ist möglicherweise die wichtigste Wahl, die wir treffen können.“

Neue Geschäftsideen erobern den Markt

Das zweite Kapitel des Buches beschäftigt sich mit neuen Ideen und Geschäftsmodellen, die der Minimalismus mit sich bringt. Darunter fällt zum Beispiel das Thema Jobsharing. Heutzutage gibt es immer mehr Firmen, die für bestimmte Stellen zwei Mitarbeiter einstellen. Auch hier erkennt man den Wandel in der Arbeitswelt durch die neue Generation. Eine gute Work-Life-Balance ist jungen Leuten viel wichtiger als eine Beförderung. Die Welt wird immer komplexer und die Bewältigung dieser Komplexität wird zunehmend stressiger. Jobsharing bietet hier Abhilfe und erlaubt es mehr Zeit für sich zu haben. In diesem Zuge werden auch Ideen wie ein bedingungsloses Grundeinkommen diskutiert. Dadurch erhofft man sich, dass Menschen häufiger ihren Träumen nachgehen, weil das „Überleben“ nicht vom Gehalt abhängt.

Wenn man mittlerweile schon einen Job teilen kann, gibt es natürlich auch Initiativen, die Foodsharing oder Slow Fashion anbieten. Beim Foodsharing werden Lebensmittel an Andere weitergegeben, bevor sie bei einem selber im Müll gelandet wären. Insbesondere bei Restaurants, Bäckereien und Supermärkten landet viel haltbares Essen am Abend im Müll. Auch hier gibt es mittlerweile Möglichkeiten diese Produkte für einen geringeren Verkaufspreis an den Kunden zu bringen und der Lebensmittelverschwendung entgegen zu wirken.

Eine Initiative, die ich zwar vor dem Buch schon kannte, ist die von Nicolas Chabanne. Jährlich werden rd. 1,3 Mrd. Tonnen Obst und Gemüse entsorgt, nur weil sie nicht den Schönheitsidealen entsprechen. Über diese Zahl war er so erschrocken, dass er entschloss ein Label zu gründen, um genau diese Lebensmittel noch zu verkaufen. Meiner Meinung nach eine großartige Idee und ich hoffe sehr, dass so etwas auch bald in Deutschland einziehen wird.

Auch wenn dieser Beitrag natürlich nur einen groben Überblick geben kann, so hoffe ich doch sehr, dass du gemerkt hast, wie facettenreich das Thema Minimalismus behandelt wird. Hier gibt es viele Anregungen und sofern dich ein Thema in diesem Buch besonders angesprochen hat, kannst du diesem nochmal separat nachgehen.

Für mich eine schöne Einsteiger-Lektüre rund um das Thema Minimalismus. Erwerben kannst du das Buch hier.*

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