Hast du auch manchmal das Gefühl in deinen ganzen Aufgaben zu versinken und den Überblick zu verlieren? Gelingt es dir nicht deine ganzen offenen To-Dos zu strukturieren und feste Termine zu planen? Herrscht in deinem Kopf ein einziges Durcheinander aus Aufgaben, Ideen, Terminen und Sorgen? Fällt es dir schwer bestimmte Gedanken einfach gehen zu lassen, weil du sie sowieso nicht ändern kannst?
Metaphorisch gesprochen kann man dieses Chaos mit einer Schublade vergleichen in die man einfach alles hineinwirft, nur um sie schnell wieder zu schließen. Aus den Augen aus dem Sinn, sagst du? Leider nicht. Denn diese Gedanken sind nicht abgeschlossen, sondern lediglich verdrängt und zusammen in einer Schublade zwischen gelagert. Das wiederum bedeutet, dass du diese Gedanken immer noch nicht vollständig loslassen kannst. Das Chaos in deinem Kopf wird von Tag zu Tag nur noch größer, bis du die Schublade gar nicht mehr richtig schließen kannst.
Ich bin mir sicher, du kennst auch das Gefühl, dass dein Kopf vor lauter Gedanken bald zu platzen droht. Die gute Nachricht ist, es gibt einen ziemlich simplen, aber effektiven Trick das ganze Chaos in deinem Kopf zu bändigen.
Ich muss dazu sagen, täglich nutze ich diese Methode nicht. Das ist für mich nicht erforderlich, kann bei dir aber natürlich ganz anders sein. Du nutzt es, wann immer du es als sinnvoll und notwendig erachtest.
Den Kopf entleeren mit Braindump
Die Methode, die dir helfen wird die Unruhe aus deinem Kopf zu bekommen, nennt sich Braindump.
Um also deinen Kopf von Unnötigem zu befreien, musst du alles, was dir im Kopf herum geistert, niederschreiben. Dabei ist es absolut egal, ob du das handschriftlich auf Papier oder wie ich am Computer machst. Nutze die Variante, die besser zu dir passt.
Befreie dich von dem Gedanken alles in einem strukturierten oder sinnvollen Text zu schreiben. Beginne einfach mit dem, was dir als erstes in den Sinn kommt und schreibe alles ohne Zensur auf. Der Text kann ruhig genauso chaotisch wirken wie die Gedanken in deinem Kopf. Sortieren tun wir später. Erstmal ist es wichtig, wirklich alle Überlegungen niederzuschreiben. Ob in ganzen Sätzen, Stichworten oder gemischt – hauptsache dein Kopf wird komplett entleert. Nimm dir dafür ruhig so viel Zeit, wie du brauchst. Ich habe bei mir gemerkt; je öfter man das macht, umso schneller funktioniert das Aufschreiben.
Hilfreiche Satzanfänge
- Ich muss …
- Ich sollte …
- Ich mache mir Sorgen, dass …
- Ich finde, dass …
- Ich möchte, dass …
- Ich ärgere mich darüber, dass …
- Ich wünsche mir, dass …
- Mich beschäftigt, dass …
Möglicherweise fallen dir noch weitere Bausteine ein, um deine Gedanken aufzuschreiben. Erweitere die Satzanfänge gerne und mache von jenen Gebrauch, die deine Gedanken am besten ausdrücken.
Bring Struktur in deine Gedanken
Was du nun vor dir siehst, ist die Zusammenfassung aller Gedanken, die dich irgendwie beschäftigen. Das kann nun ein fließender Text oder Stichpunkte sein.
Ich habe Braindump so kennengelernt, dass man alle Gedanken mithilfe von vier Fragen durchgeht, um herauszufinden, wie man mit bestimmten Gedanken weiter umgehen möchte. Da die Methode auf diese Weise gut für mich funktioniert hat, möchte ich sie gerne so an dich weitergeben.
Du beginnst bei Frage 1 und gehst deine komplette Zusammenfassung durch und suchst nach Gedanken, die zur jeweiligen Frage passen. Was mit diesen Gedanken passiert, schreibe ich dir unter die jeweilige Frage.
Frage 1
Welche Gedanken beinhalten ganz bestimmte Termine oder Aufgaben, die erledigt werden müssen und an die du zwingend denken musst?
Da es sich hierbei um Wichtiges handelt, solltest du dir diese Termine zwingend notieren, im besten Fall in einem Kalender. Das kann dein Kalender auf dem Handy sein, ein Taschenkalender oder ein kleines Notizbuch, in das du deine Dinge schreibst. Ich persönlich benutze für wichtige Termine mein Handy. Einfach aus dem simplen Grund, da ich mein Handy eigentlich immer parat habe und ich dort an bevorstehende Termine erinnert werde.
Frage 2
Welche Gedanken haben Handlungsbedarf und können von dir beeinflusst werden?
In diese Kategorie fallen Gedanken wie beispielsweise Wäsche waschen oder andere Hausarbeit. Das sind Dinge, die gemacht werden müssen, allerdings ohne einen festgesetzten Zeitraum oder einen Termin. Auch diese Aufgaben solltest du dir irgendwo notieren. Ich schreibe mir das gerne auf kleine Zettel oder in ein Notizbuch, um die Dinge abhaken zu können. Wenn du magst, kannst du auch noch die Wichtigkeit der Aufgaben bestimmen und ggfs. Priorisierungen vornehmen.
Frage 3
Wobei handelt es sich um Gedanken, die nicht beeinflussbar sind?
Typisches Beispiel könnte das Wetter sein. Man ist irgendwie etwas schlecht drauf und hat keine wirkliche Motivation, weil es draußen trüb und grau ist. Das ist natürlich ein ärgerlicher Gedanke, jedoch bringt es nichts sich darüber aufzuregen oder damit weiter zu beschäftigen. Es gibt Dinge, wie eben das Wetter, die muss man akzeptieren wie sie sind. Um mit diesem Gedanken trotzdem abschließen zu können, streiche diesen bewusst durch und damit aus deinem Kopf. Klingt im ersten Moment etwas seltsam, aber durch das Durchstreichen kannst du den Gedanken wirklich gehen lassen. Hier gilt dann der bekannte Spruch: Übung macht den Meister!
Frage 4
Welche Gedanken erfordern derzeit noch keinen aktiven Handlungsbedarf?
Auch hier lautet die Devise – streiche diese Gedanken von der Liste. Solche Gedanken können zukünftige Arzttermine, anstehende Geburtstagsfeiern oder die Autoinspektion nächstes Jahr sein. Sofern das keine Dinge sind, wo man Termine monatelang im Voraus machen muss, können diese Dinge erstmal warten. So lange müssen sie nicht in deinem Kopf herumschwirren. Damit du zum passenden Zeitpunkt daran denkst, mache dir einfach eine Erinnerung im Kalender.
Resümee
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir die Braindump-Methode sehr hilft, wenn ich glaube, die Kontrolle über meine Gedanken zu verlieren. Es gibt dir die Möglichkeit alle deine Gedanken auf einem Blick vor dir zu sehen und diese systematisch abzuarbeiten. Kein Gedanke geht verloren, alle werden bewertet und in die passende Kategorie eingeordnet. Das bringt Struktur in deinen Kalender und Platz für neue Ideen in deinem Kopf!
Kennst du die Braindump-Methode bereits und hast Erfahrungen damit? Lass gerne einen Kommentar da.
Du möchtest nicht nur deinen Kopf, sondern auch dein Zuhause “entleeren”? Dann schau gerne in meine Beiträge zu KonMari und FlyLady rein.
Toller Beitrag! Ich selbst muss meine Gedanken auch noch mehr in den Begriff bekommen. Dieser Artikel hilft mir dabei sehr. Das Thema Gedanken ist ja auch ein wichtiger Teil der Persönlichkeitsentwicklung!
Hallo Sevi, super, dass ich dir mit dieser Methode so helfen kann! Liebe Grüße