Vor gut 1,5 Jahren habe ich mir das Buch “Magic Cleaning” von Marie Kondo gekauft, in der Sie von der KonMari Methode berichtet. Damals war ich voller Neugier, was ein “Aufräumfest” nun wirklich ist und ob die KonMari Methode mein Leben langfristig beeinflussen wird.
“Minimalismus bedeutet nicht, nichts zu haben, sondern keinen Ballast zu besitzen.”
In diesem früheren Beitrag habe ich bereits über meine Erfahrungen geschrieben. Ich habe mich damals komplett auf das Experiment eingelassen und meinen Hausstand wahnsinnig verkleinert. Da nun einige Zeit vergangen ist, dachte ich, es wäre an der Zeit ein längerfristiges Fazit zu verfassen.
Die Grundsätze von KonMari wende ich weiterhin an. Meine Kleidung “steht” immer noch im Kleiderschrank und Dinge werden nach Benutzung weggeräumt. Ich habe für alle Gegenstände in der Wohnung feste Plätze. So muss ich mir nicht ständig überlegen wohin damit und ich finde alles direkt wieder. Das “Stehen” der Klamotten hat bei mir den Nebeneffekt, dass der Platz deutlich begrenzter ist. So kann ich nicht in einen Kaufrausch verfallen, da ich die Sachen gar nicht mehr richtig unterbringen könnte.
Ein neues Mindset
Auch nach Monaten kann ich also sagen, dass der Entschluss Marie Kondo auszuprobieren genau richtig war. Ich merke, dass ich ganz anders über materielle Dinge denke. Ich sehe sie nicht mehr als so wichtig an und habe auch jetzt immer noch Dinge, die ich weggebe bzw. verkaufe. Vollständig fertig bin ich mit meinem Aufräumfest also noch nicht. Aber natürlich nicht mehr so in Massen wie früher.
Ich fange auch an mehr über Minimalismus nachzudenken. Mir wird bewusster, dass man sich mit weniger Dingen einfach freier fühlt. Die Räume sehen größer und luftiger aus und strahlen einfach eine andere Atmosphäre aus. Auch lege ich seit KonMari viel mehr Wert auf Ordnung innerhalb der Schränke. Früher hatte ich immer sogenannte Krimskrams-Schubladen. Mittlerweile liebe ich es eine Schranktür oder eine Schublade aufzumachen und Ordnung zu sehen.
Hol dir Glück ins Leben
Ein zentrales Prinzip von Marie Kondo ist auch die Frage: “Macht mich dieser Gegenstand glücklich?”
Ich gehe deutlich bewusster kaufen. Ich gehe seit KonMari viel nachdenklicher durch die Läden und denke mehr über meine Einkäufe nach. Ich versuche Impulskäufe bzw. Käufe durch Sonderrabatte etc. zu vermeiden. Ich stelle mir immer die Frage: “Brauche ich das wirklich?” und “Macht es mich glücklicher, wenn ich diesen Gegenstand habe?”.
In den meisten Fällen hat sich der mögliche Kauf dann schon erledigt. Man muss natürlich ehrlich zu sich sein. Nach Hause zu gehen ohne etwas zu kaufen, macht mich auch in gewisser Weise stolz. Schließlich habe ich den Impulsen der Läden und Werbung getrotzt.
Wenn ich mittlerweile durch meine Wohnung gehe, habe ich fast ausschließlich Dinge, die ich wirklich liebe. Andere Dinge mochte ich vorher auch, aber ich habe einfach gemerkt, dass sie mir kein richtiges Glück schenkten. Ich hatte beispielsweise eine Porzellan-Etagere. Mit ein paar Süßigkeiten dekoriert, sah sie wirklich toll aus und war ein schöner Blickfang. Dennoch habe ich sie verkauft. Ich “brauchte” sie nicht wirklich. Ich habe andere Dinge, z.B. schöne Sektgläser, die nun in der Vitrine stehen. Diese schaue ich mir viel lieber an und sie geben mir deutlich mehr zurück.
Wenn ich mir neue Deko kaufe, dann hole ich mir Lieblingsstücke, die mich sofort ansprechen. Wenn ich im Laden überlege und grübel – dann weiß ich, dass es nicht das Richtige ist.
Ich kann dir nur empfehlen auf deine innere Stimme zu hören. Wenn du etwas wirklich brauchst oder dir etwas auf Anhieb gefällt, wirst du das sofort merken und kannst dementsprechend handeln.
KonMari als Lebenseinstellung
Ich erwähnte bereits, dass ich immer noch Dinge finde, die ich weggebe oder verkaufe. Mit Sicherheit wird das noch ein längerer Prozess, aber ich freue mich darauf. Geschmäcker ändern sich ja auch im Laufe der Zeit. Somit wundert es mich gar nicht, dass man immer auf Gegenstände stoßen wird, die den Haushalt verlassen können. Wichtig ist nur, dass man kontinuierlich am Ball bleibt und nicht wieder Unmengen an Unnützem kauft.
Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich dir diese Angst aber nehmen. Das Aufräumfest und die Tatsache alles so radikal auszumisten, hat bei mir so einen bleibenden Eindruck hinterlassen, dass ich nie wieder so viele Dinge besitzen möchte. Für mich war es ein Entschluss fürs Leben und eine Investition in ein glückliches Leben.
Hast du auch schon die KonMari Methode ausprobiert und kannst von deinen Erfahrungen berichten? Dann würde ich mich gerne mit dir austauschen.
Sicher dir die Bücher von Marie Kondo hier: Teil 1 und Teil 2.
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