Im heutigen Beitrag möchte ich gerne die Frage klären, inwieweit man als Minimalist:in Reserven haben sollte. Wie sinnvoll ist es von einer Sache zwei zu haben, für den Fall, dass eins kaputt geht? Und funktioniert das überhaupt im Einklang mit Minimalismus? Für mich ist diese Frage mit keinem klaren “ja” oder “nein” zu beantworten. Vielmehr ist sie abhängig von vielen Faktoren.
Finanzielle Lage
Als erstes solltest du klären, wie deine finanzielle Lage aussieht. Kannst du dir finanziell erlauben, einen Gegenstand wiederzubeschaffen, falls dieser kaputt geht? Hier kommt es natürlich sehr auf den Gegenstand an. Die wenigsten werden eine zweite Waschmaschine haben – nur für den Fall. Aber ein kleineres Elektrogerät könntest du durchaus einlagern, da auch dieses einen größeren Geldbetrag kosten könnte. Kläre für dich die Frage, inwieweit du Geld zur Verfügung hast, falls ein Gegenstand kaputt geht.
Vorhandener Stauraum
Wie lebst du? Wie groß ist deine Wohnung? Hast du einen Keller? Alle Reserven, die du behältst, benötigen Stauraum. Du musst sie irgendwo lagern, bis sie eines Tages zum Einsatz kommen. In größeren Wohnung ist dies natürlich einfacher umsetzbar als in einem 1 Zimmer Apartment. Frage dich, inwieweit du deinen vorhandenen Stauraum für Reserven nutzen möchtest.
Bisheriger Hausstand
Not macht erfinderisch, nicht wahr? Wenn du nun von einer Sache zwei hast, stell dir die Frage, ob du vielleicht einen anderen Gegenstand hast, der diesen ersetzen könnte. Prinzipiell macht es immer Sinn, einen Gegenstand für mehrere Zwecke zu nutzen. Und in vielen Fällen wirst du eine Alternative finden können, ohne dir direkt einen neuen Gegenstand kaufen zu müssen. Sei kreativ und probiere dich aus.
Nutzung der Reserven
Ein weiterer wichtiger Faktor ist deine Nutzung. Besitzt du eine Sache zweimal, weil du sie wirklich häufig nutzt oder “nur” als Reserve? Ich besitze zum Beispiel zwei fast identische schwarze Jeggins, weil ich in diesen quasi lebe. Insofern brauche ich eine “Reserve”, wenn die eine Hose in der Wäsche ist. Wenn du eine zweite Hose aber nur behältst, falls du eine ein Loch bekommt, könntest du dich fragen, ob das wirklich notwendig ist.
Emotionen
Wenn du fleißig ausgemistet hast, wirst du nur noch Dinge haben, die du liebst. Frage dich bei deinen Reserven, inwieweit du beide Teile gleich liebst. Würdest du den zweiten Gegenstand genauso gerne nutzen und in deinem Leben haben, wie den aktuellen? Falls du eher etwas Neues kaufen würdest, empfehle ich dir keine Reserve zu behalten.
Wiederbeschaffungsmöglichkeit
Hier geht es um die Frage, wie ausgefallen dein Gegenstand ist. Hast du von etwas zwei Stück, was du eigentlich in jedem Laden um die Ecke kaufen kannst? Wie sinnvoll ist es dann wirklich diesen Gegenstand zu behalten? Anders sieht es aus, wenn du beispielsweise ein Hobby hast, wofür du ausgefallenere Teile brauchst und es diese hier nicht so einfach zu kaufen gibt. Da wäre ich eher geneigt zu sagen, behalte diese Dinge. Die Zeit, Energie und ggfs. Frustration, die aufkommt, wenn du versuchst diesen Gegenstand wieder zu beschaffen, steht in keiner Relation zum Stauraum, den es benötigt.
Lebensstil
Und als letzten Punkt hätten wir noch den Lebensstil. Inwieweit passen Reserven in dein Leben? Ich persönlich bin ein Mensch, dem alle Dinge, die ich besitze im Kopf schwirren – auch wenn diese nur als Reserven lagern. Ich vergesse die nicht. Wenn es dir ähnlich geht, lagere nicht so viel ein. Wenn Reserven bei dir allerdings ein beruhigendes Gefühl auslösen, schaue, dass du einige Dinge entsprechend behältst.
Fazit
Wie ist deine Meinung zu dem Thema? Braucht man Reserven? Passt das überhaupt zu einem minimalistischen Lebensstil*? Von welchen Dingen hast du zwei Zuhause? Und bei welchen Dingen macht es überhaupt generell Sinn? Ich bin gespannt auf deine Gedanken hierzu.
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